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Mchitar Gosch und Goshawank: Ein Erbe der Ewigkeit

In den malerischen Hügeln des armenischen Dorfes Gosch erhebt sich stolz das Kloster Goshawank, ein historischer Komplex aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Das Kloster ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein Zentrum für Kultur und Wissenschaft.
 

Mchitar Gosch: Der Wiederaufbau und ein Gesetzbuch

Die Geschichte von Goshawank beginnt mit einem tragischen Ereignis: Ein Erdbeben zerstörte das Kloster Nor Getik. Doch dann kam der berühmte armenische Fabeldichter und Rechtsgelehrte Mchitar Gosch und baute es wieder auf. Er hat nicht nur das Kloster wieder aufgebaut, sondern auch das erste armenische Gesetzbuch geschrieben, das jahrhundertelang als rechtliche Grundlage in Armenien diente. Sein Einfluss und seine Vision haben Goshawank zu einem Zentrum des Wissens und der Spiritualität gemacht. 
 

Architektonische Meisterwerke: Kirchen und Kapellen von Goshawank

Herzstück des Ensembles ist die Hauptkirche, liebevoll „Muttergotteskirche“ genannt, erbaut zwischen 1181 und 1196. Ihre imposante Kuppelhalle mit Eingängen im Westen und Norden strahlt eine zeitlose Würde aus. Direkt angrenzend erhebt sich die Vorhalle, der sogenannte Gawit, errichtet zwischen 1197 und 1203. Dieser quadratische Raum, getragen von vier mächtigen Pfeilern und gekrönt von einer eleganten Kuppel, beeindruckt durch seine schlichte Erhabenheit.
Östlich schließen sich zwei zweistöckige Seitenkapellen an, die dem Komplex Tiefe und Feierlichkeit verleihen. Südlich der Vorhalle befindet sich eine kleine Kapelle, die 1231 errichtet wurde und dem Heiligen Gregor dem Erleuchter geweiht ist. Die Verzierungen am Portal und im Innenraum sind sehr fein und zeugen von der Kunstfertigkeit der damaligen Handwerker. Besonders schön ist der Kreuzstein am Eingang, ein Meisterwerk des Steinmetzes Poghos aus dem 13. Jahrhundert.
 

Goshawank als intellektuelles Zentrum: Skriptorium und Refektorium

Neben den religiösen Gebäuden spielte Goshawank eine Schlüsselrolle in der Bildung. Die Ruinen des Skriptoriums bezeugen die einst blühende Tätigkeit der Mönche, die hier Manuskripte kopierten und wissenschaftliche Abhandlungen verfassten. Das Refektorium, in dem die Mönche speisten und diskutierten, war ein Zentrum des intellektuellen Austauschs. Viele Gebäude des Klosters tragen die Handschrift des Baumeisters Mchitar Hyusn, dessen Name in zahlreichen Inschriften erhalten geblieben ist.

Die letzte Ruhestätte von Mchitar Gosch

Unweit des Klosters befinden sich die Ruinen des Hauses von Mchitar Gosch, sein Grab und die St.-Georgs-Kirche aus dem Jahr 1254. Diese Stätten erinnern an eine Epoche, in der Glaube, Wissen und Kunst eine harmonische Einheit bildeten. Mchitar Gosch wurde nicht nur als Architekt und Gesetzgeber verehrt, sondern auch als geistige Leitfigur Armeniens. So ist Goshawank nicht nur ein Kloster, sondern ein lebendiges Denkmal armenischer Kultur und Geschichte, das bis heute Besucher aus aller Welt anzieht.
 

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