Caravaggio auf Malta – Maler und Ritter
Auf der Flucht aus Italien landet Caravaggio schließlich auch auf der Insel Malta. Hier malt er sein größtes und eines seiner bekanntesten Werke: Die Enthauptung Johannes des Täufers.
Mailand, 1571. Michelangelo Merisi da Caravaggiowird geboren.
Rom, 29. Mai 1606. Im Streit tötet Caravaggio, einer der angesehensten Maler in Rom, Ranuccio Tomassoni, Sohn des Kommandanten der Engelsburg. Dafür wird Caravaggio für vogelfrei erklärt, der Papst verhängt den Bann über den Maler, sodass er jetzt in jeder unter päpstlicher Verwaltung stehenden Stadt umgebracht werden darf.
Caravaggio – Flucht aus Rom
Zunächst einmal flieht Caravaggio nach Neapel, das unter Herrschaft der Spanier steht. Auch hier verdient er weiter seinen Lebensunterhalt mit der Malerei. Doch Neapel kann den Maler nicht halten, im Juni 1607 zieht er weiter nach Malta.
Caravaggio auf Malta
Auf Malta wird der Maler zum Ritter ernannt und malt sein größtes Werk, das er als einziges seiner Werke signiert.
Caravaggio: Altarbild die Enthauptung Johannes des Täufers
Caravaggios Meisterwerk aus dem Jahr 1608 befindet sich in Valletta in der St. John’s Co-Cathedral.
Das etwa dreieinhalb Meter hohe und fünfeinhalb Meter breite Ölgemälde zeigt eine Szene in einem Gefängnis. In der linken Hälfte des Gemäldes liegt Johannes der Täufer mit auf den Rücken gefesselten Händen blutend auf dem Boden, über ihm steht der Henker mit einem Dolch in der Hand, bereit, ihm den Kopf abzuschneiden. Neben dem Henker steht ein weiterer Mann, der Kerkermeister. Neben diesem befindet sich eine alte Frau, die schockiert die Hände vor dem Gesicht zusammenschlägt. Vor Johannes dem Täufer steht eine junge Frau mit einer goldenen Schale in der Hand. Wahrscheinlich handelt es sich bei der jungen Frau um Salome, wegen ihrer schlichten Kleidung gehen manche aber auch davon aus, dass sie eine Dienerin ist.
In der rechten Hälfte des Bildes sieht man zwei Gefangene, die durch ein vergittertes Fenster hindurch die Szene beobachten.
Durch die Größe des Gemäldes sind die Personen fast lebensgroß. Vor Renovierungsarbeiten des Oratoriums, bei denen der ursprüngliche Rahmen des Bildes verändert wurde, schien das Gemälde wie eine Erweiterung des Raumes. Das Werk schloss die Rückwand des Kirchengebäudes ab, die Maße des Gemäldes stimmen mit denen der Kirchenwand überein. Und nicht nur darauf achtete Caravaggio: Das Licht auf dem Werk schien wie das natürliche Licht des Raumes.
Caravaggio signierte das Gemälde im Blut Johannes des Täufers.
Lange hielt es den Maler nicht auf Malta. Nachdem er über einen Streit wieder in Konflikt mit dem Gesetz geriet, flüchtete er von der Insel. Er starb 1610 in Porto Ercole.

St. John’s Co-Cathedral in Valletta
Die St. John`s Co-Cathedral in Valletta auf der Insel Malta ist einer der schönsten Gotteshäuser auf der Insel. Die Kathedrale gehört dem römisch-katholischen Erzbistum Malta in Valletta und ist Johannes dem Täufer geweiht.
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