Kreuzfahrerburgen in Israel – eine Übersicht
Im Bezirk Haifa, am Südende des Carmelgebirges liegt der Lokalverband Zichron Yaakov. Der Ort bietet seinen Besuchern eine interessante Geschichte und bildschöne Sehenswürdigkeiten.
Wir schreiben das Jahr 1882. Gefördert durch Baron Edmond de Rothschild gründen jüdische Siedler im Heiligen Land eine der ersten fünf Siedlungen während der ersten Alija. Zichron Yaakov – „Erinnerung an Jakob“. Benannt nach Jakob de Rothschild, Edmond de Rothschilds Vater.
Die erste Alija
Was ist eine Alija? Generell bezeichnet das Wort einen oder mehrere jüdische Menschen, die ins Heilige Land auswandern. Dabei gab es aber in der Geschichte einige größere Einwanderungswellen, die in fünf Alijot aufgeteilt werden.
Zichron Yaakov wurde gleich zu Beginn der ersten Alija-Welle gegründet. Diese ging historisch gesehen von 1882 bis 1909. Während dieser 21 Jahre wanderten zirka 30.000 Menschen größtenteils aus Osteuropa, Russland, Rumänien und dem Jemen ein.
Was bedeutet „Alija“?
Das Wort Alija ist hebräisch und lässt sich mit „Aufsteigen“ oder „Hinaufziehen“ übersetzen. Ursprünglich wurde so eine antike jüdische Wallfahrt zum Jerusalemer Tempel bezeichnet. Diese Wallfahrten unternahmen gläubige Juden an Pessach, Schawout oder Sukkot. Wer zum Tempelberg wollte, der musste etwa 800 Meter hoch „hinaufziehen“.
Das Wort erhielt eine neue Bedeutung, als die Babylonier 586 vor Christus den Tempel und die Stadt Jerusalem erstmals als Wallfahrtsort zerstörten. „Alija“ stand jetzt für den Wunsch, wieder in das alte Heimatland „hinaufziehen“ zu können.
Zichron Yaakov – Flaschen und Wein
Zurück zur Siedlung: Baron Edmond de Rothschild förderte den Anbau von Weinstöcken, den Bau eines Weinguts und das Errichten einer Flaschenfabrik im heutigen Kibbuz Nachscholim.
Die Weinreben erwiesen sich als eine gute Investition: Israels größter Weinhersteller „Carmel“ geht auf die Gründung dieses Weinguts zurück und hat einen seiner Hauptsitze in Zichron Yaakov. Das bringt uns zum nächsten Thema:
5 Sehenswürdigkeiten in Zichron Yaakov
1. Die Weinstraße
Die Weinstraße startete als Wiederaufbau-Projekt der Hauptstraße und ist heute ein beliebter und bekannter Treffpunkt in Zichron Yaakov. Zahlreiche Backsteingebäude mit Flachziegeldächern und Landgärten sowie historische Gebäude (etwa ein altes Bauernhaus) und Cafés, Restaurants und Galerien reihen sich entlang der Straße. Wer möchte, kann im ersten Weinkeller von Zichron Yaakov an einer Weinverkostung teilnehmen. Jeden Freitag finden hier Kunstausstellungen und ein Straßenfest statt und nach der Ernte lädt der Ort zu seinem jährlichen Weinstraßenfest ein.
2. Ramat Hanadiv Gärten
Diese Gärten befinden sich am Südende des Carmels, eingebettet zwischen Zichron Yaakov und Binjamina. Ramat Hanadiv besteht aus zwei Gärten: Der Gedenkgarten mit den Gräbern von Edmond de Rothschild und seiner Frau Adelheid de Rothschild und einem Naturpark mit mehreren Wanderwegen, der die natürliche Carmel-Landschaft erhalten soll. Der Gedenkgarten hat mit einem Rosengarten, natürlichen Wiesen mit Pinienbäumen und einem sensorischen Garten eine vielfältige Gestaltung. Außerdem lässt der Aufbau des Gartens immer wieder einen Blick aufs Mittelmeer frei. Ein Besucherzentrum erzählt die Geschichte der Gärten und bietet Ausstellungen zum Thema Umweltmanagement und Artenvielfalt. Das Ehepaar Rothschild wurde erst auf dem Pariser Friedhof Pére Lachaise begraben und am 6. April 1954 in Ramat Hanadiv beigesetzt.
3. Aharonson Haus
Aaron und Sarah Aaronson waren im Ersten Weltkrieg die Anführer der ersten hebräischen Geheimorganisation. Das Familienhaus wurde zur Organisations-Zentrale. Heute ist das Aharonson Haus ein Museum, das die Geschichte der Geschwister Aarsonson erzählt. Hier erfahren Besucher über ihr Leben, ihre Arbeit in der Untergrund-Organisation, die anderen Untergrund-Mitglieder, ihre Gefangennahme und Schicksale.
4. Der Benjamin Pool
1891 ließ Baron Benjamin de Rothschild dieses Wasserreservoir für Zichron Yaakov bauen. Es war das erste Wasserreservoir dieser Art im Heiligen Land. Benutzt wurde eine Pumpe mit Dampfantrieb, um die Siedlung auf dem Hügel mit Wasser zu versorgen. Das Wasserreservoir ist nicht nur durch die damals neuartige Technik besonders, sondern auch durch die beeindruckend schöne Bauweise.
5. Ohel Yaakov Synagoge
Die Synagoge zählt zu Israels schönsten Synagogen und wurde nach Edmond de Rothschilds Vater benannt. Gebaut wurde sie im Jahr 1886, gesponsert durch Edmond de Rothschild.
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