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Wassertunnel in der Davidstadt – Hiskijas Meisterwerk

Es geht abwärts. Und das ziemlich steil, ehe der schmale Weg in einen engen Tunnel mündet, in dem teils hüfthoch Wasser fließt. Wer den Wassertunnel in der Davidstadt besuchen möchte, sollte schwindelfrei sein und keine Angst vor Enge haben. 

Der Wassertunnel in der Davidstadt wurde vor rund 2.700 Jahren als Versorgungstunnel erbaut. Ein Bericht über die Hintergründe und die Baumeister des Wassertunnels in der Davidstadt findet sich in der Bibel gleich an mehreren Stellen, beispielsweise im 2. Könige 20,20. Das ausgeklügelte Bauwerk in der Davidstadt entstand während der Regierungszeit von König Hiskija, weshalb der Tunnel auch als Hiskija-Tunnel bezeichnet wird. 
 

Wassertunnel in der alten Davidstadt in Jerusalem

Hiskija regierte zwischen 737 und 698 vor unserer Zeitrechnung. Jerusalem war damals vom kampferprobten assyrischen Heer bedroht, das bereits Samaria erobert hatte, die damalige Hauptstadt im Nordreich Israel.

König Hiskija hatte laut biblischen Berichten den Untergang Samarias selbst miterlebt – und aus den dabei gemachten Beobachtungen gelernt: Er ließ Jerusalem neu ummauern und ordnete gleichzeitig den Bau einer unterirdischen Wasserleitung an, um damit die Frischwasserzufuhr der Stadt zu sichern.
 

Siloam-Tunnel in Jerusalem

Der Bau dieses 530 Meter langen, begehbaren Wassertunnels in der Davidstadt war nicht nur nach damaligen Verhältnissen eine Meisterleistung. Der Wassertunnel in der Davidstadt führte bestes Quellwasser in die Stadt, in den Teich von Siloah, täglich rund 50.000 Liter.
 

Angriff auf Jerusalem

Im Jahr 701 vor unserer Zeitrechnung kam es schließlich tatsächlich zum befürchteten Angriff auf Jerusalem. Die verstärkten Mauern hielten allerdings dem Ansturm stand, also konnten die Assyrer Jerusalem lediglich belagern. Doch auch der Wassertunnel in der Davidstadt war bereits aktiv und die Versorgung mit lebensnotwendigem Trinkwasser für die Stadt gesichert.

Bau des Wassertunnels in der Davidstadt

Etwa im Jahr 1880 fand man an der Tunnelwand eine Inschrift, die auf die Zeit von Hiskija hinweist und über die letzten Tunnelbauphase des Wassertunnels in der Davidstadt berichtet. Aus der Inschrift geht hervor, dass zwei Bautrupps damals den Tunnel von beiden Seiten gleichzeitig ausgruben – und dann zielgenau in der Mitte zusammentrafen! Ein ingenieurstechnisches Husarenstück, zumal sich der Tunnel in der Davidstadt mit vielen Windungen durch den Ophel-Berg schlängelt, weil sich die Erbauer offenbar auch von der Beschaffenheit des Felsmassives leiten lassen mussten. 

Heute ist der Wassertunnel in der Davidstadt noch immer begehbar.

Davidstadt Jerusalem Öffnungszeiten

April bis September von 8 bis 19 Uhr, freitags und am Vorabend von Feiertagen nur bis 15 Uhr. Oktober bis März von 8 bis 17 Uhr, freitags und am Vorabend von Feiertagen nur bis 13 Uhr. Letzter Einlass in den Tunnel zwei Stunden vor Schließung.
Stand: 22.01.2024, Angaben ohne Gewähr.

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