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Safed in Israel – blau wie das Meer

Mit 850 Höhenmetern ist Safed dem Himmel näher als jede andere Stadt in Israel. Obwohl Safed in der Bibel nicht erwähnt wird, gehört es zu den heiligsten Orten des Judentums.

Die Luft ist klar, es weht ein erfrischender Wind. Der Himmel ist strahlend blau und blau sind auch viele Fassaden, Haustüren und Fensterläden der Stadt. Blau – das ist die Farbe, die Safed dominiert.

„Denn blau ist der Himmel, der Thron Gottes“, erklären die Einwohner geduldig den Touristen, die wissen wollen, warum hier selbst Gräber in dieser Farbe gestrichten sind. Der See und das Meer sind blau, weil sich der Himmel darin spiegelt. Und so soll sich der Himmel auch im Leben der Menschen spiegeln.

Die blaue Stadt will im Heiligen Land außerdem den blauen Faden symbolisieren, der in jedem Tallit, dem jüdischen Gebetsschal, eingearbeitet ist. Jeder Blick auf einen blauen Zaun, einen Fensterladen oder eine blaugestrichene Mauer soll den Gedanken an Gott lenken. Nun gut, einige praktisch veranlagte Bewohner begründen das viele Blau noch ein wenig anders. Diese Farbe weise Insekten besonders gut ab, lautet ihre Erklärung.

Was auch immer der wahre Grund für das Blau sein mag: In Safed verbinden sich Himmel und Erde, darüber sind sich alle Bewohner einig.

Safed gilt als einer der heiligsten Orte des Judentums, als Zentrum der jüdischen Mystik, der Kabbala. Viele bedeutende Schriften und Gebete entstanden hier. Zeitweise drohte der blaue Ort deshalb sogar die große heilige Stadt Jerusalem ins Abseits zu drängen, obwohl Safed in der Bibel kein einziges Mal erwähnt wird.
 

Safed – Künstlerstadt in Israel

Fast 40.000 Einwohner leben heute in Safed. Der Ort wirkt deutlich kleiner, als er ist. Die vielen engen, verwinkelten Gässchen und abgetretenen Kopfsteinpflasterwege vermitteln die Idylle eines griechischen Fischerdorfs. Dazwischen laden charmante Werkstätten und Open-Air-Ateliers in Hinterhöfen zum Bestaunen großer und kleiner Kunstwerke ein. Es gibt vor allem Schmuck, Gemälde und Glaskunst. Wohl in keiner anderen Stadt in Israel leben mehr Künstler als in Safed. Viele der Werke sind von der Kabbala inspiriert.

Hinter jeder Hausecke in Safed würde man eigentlich einen kleinen Hafen erwarten, in dem Fischer ihren Fang aus den Booten laden und ihre Netze sortieren. Doch hinter den letzten Häusern wartet nicht das Meer, sondern ein weites Panorama, sanfte Hügel und Wälder. Der Blick reicht weit ins Landesinnere hinein. Safed thront auf dem Westhang des Berges Har Kanaan im Norden Israels, in Galiläa, rund 850 Meter über dem Meeresspiegel. Und zu Fuße des Berges glitzert blau und einladend der See Genezareth. Der Name Safed kann mit „Ausblick“ übersetzt werden.

Lese-Tipps:

Drei  spannende Fakten zu Safed in Israel

1. Safed gilt als Zentrum der jüdischen Mystik

Das liegt daran, dass 1492 das spanische Königshaus ein Edikt erließ, das Juden vor die Wahl stellte, zum Christentum zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Viele jüdische Gelehrte entschlossen sich dazu, nach Safed zu ziehen. Unter dem Einfluss der spanischen Juden, der sogenannten Sefaradim, erklomm die Stadt nun den Höhepunkt ihrer Bedeutung.

2. Hier entstand die erste Buchdruckpresse des Nahen Ostens

Vermutlich um das Jahr 1563 herum entstand in Safed die erste Buchdruckpresse des Nahen Ostens.

3. Selbstgebaute Kanone: Rettung der jüdischen Bevölkerung von Safed

Im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 griffen die arabischen Nachbarn den neuen Staat Israel an. Auch Safed war vor den Angriffen nicht sicher. Ein Missverständnis brachte die Angreifer dazu, von Safed abzuziehen: Unter den arabischen Kämpfern hatte sich das Gerücht verbreitet, die Juden seien im Besitz einer Geheimwaffe. Und als eine von Ingenieur David Leibovitch selbstgebaute Kanone – ein Mörser – abgefeuert wurde, machte sie einen solchen Lärm, dass die Gegenseite diesen für das Abfeuern dieser Superwaffe hielt und abzog.

Die laute Kanone, die von den Bewohnern Safeds nach ihrem Entwickler „Davidka“ genannt wurde, steht als kleines Denkmal am Rathaus.

Heute laden in Safed gemütliche Straßencafés zum Verweilen ein. Anders als in der überhitzen Ebene bleiben hier selbst im Hochsommer die Temperaturen meist angenehm und die Luft ist klar. Deshalb ist Safed nicht nur ein Zentrum der Mystik und Kunst, sondern auch ein Luftkurort.
 

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