Kreuzfahrerburgen in Israel – eine Übersicht
Kreuzfahrerburgen in Israel und in den umliegenden Ländern gibt es viele. Das Hauptziel der Kreuzfahrer war es zwar, Jerusalem zu erobern, aber auch das umliegende Land sollte von den „Ungläubigen“ befreit werden. Im Laufe der Jahre entstanden während dieser Kämpfe Festungen im ganzen Land, in denen die Kreuzfahrer ihre Gebiete verteidigten.
Kreuzfahrerburgen in Israel: Festung Belmont
Die Burg wurde im Jahr 1170 von den Kreuzfahrern in den Judäischen Bergen errichtet und wurde unter anderem zum Schutz der Pilger auf den Weg nach Jerusalem genutzt. Die Kreuzfahrer nannten die Festung Belmont, was „schöner Berg“ bedeutet.
Die Aussicht vom Berg aus beeindruckt noch heute und zählt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Zwei weitere Sehenswürdigkeiten gibt es in der Nähe bei Tel Tzuba, einer Siedlung unterhalb von Belmont. Bei der Stadt befinden sich zwei uralte Bäume, ein 800 Jahre alter Eichenbaum und ein 1200 Jahre alter Olivenbaum. Auch jüngere Sehenswürdigkeiten locken Touristen nach Tel Tzuba: Der „Kiftzuba Adventure Park“, ein Spielpark für Jung und Alt, mit verschiedenen Spielräumen, Autoskootern und anderen Aktivitäten.
Kreuzfahrerburgen in Israel: Burg Blanche Garde
Zwischen 1138 und 1142 ließ der Kreuzfahrerkönig Fulko von Jerusalem auf dem Tel es-Safi zwischen Jerusalem und Askalon die Burg Blanche Garde errichten. Den Hügel, auf dem die Burg gebaut wurde, nannten die Kreuzfahrer „Mons Clarus“ – „heller Berg“.
Der Zweck der Festung gleicht dem der anderen Kreuzfahrerburgen in Israel: Der Machterhaltung im Land. In diesem Fall sollte Blanche Garde verhindern, dass sich der Einflussbereich der fatimidischen Stadt Askalon ausbreitete. Im Jahr 1153 gelang es den Kreuzfahrern, Askalon zu erobern und zu einem Teil ihres Herrschaftsgebiets zu machen. Die Burg Blanche Garde war jetzt ein Teil der Grafschaft Jaffa und Askalon, im Besitz von König Amalrich I.
Dieser erklärte die Burg 1166 zu einer eigenen Herrschaft und übergab sie Walter III Brisebarre als Lehen. Dafür verkaufte Walter III Brisebarre seine Lehnherrschaft Beirut an den König. Mehrere Generationen bliebt die Burg im Besitz der Familie von Walter III Brisebarre, bis im Jahr 1265 Baron Amalrich Barlais die Herrschaft übernahm. Baron Amalrich Barlais Herrschaft wurde durch die Eroberung der Burg durch die Mamluken beendet.
Blanche Garde Burganlage
Die ursprüngliche Burg Blanche Garde war recht einfach gehalten: Eine Umfassungsmauer mit vier Türmen schützte die Bewohner vor Angreifern und sicherte die Burg. Später, nach der erfolgreichen Eroberung Askalons, wurde die Burg erweitert und verstärkt. Heute sind von der Kreuzfahrerburg nur noch Mauerreste vorhanden. Da sich auf den Überresten der Burg ein islamischer Friedhof befindet, wurde die Burg nicht archäologisch erforscht.
Kreuzfahrerburgen in Israel – Burg Belvoir
Reist man etwa 20 Kilometer vom See Genezareth aus ins Jordantal und wandert dann auf eine Anhöhe des Naphtaliplateaus, erreicht man die Kreuzfahrerburg Belvoir. Der Blick von Belvoir aus ist überwältigend. Nicht umsonst zählt die Burg zu den schönsten Kreuzfahrerburgen Israels. Und das bestätigt auch der Name der Kreuzfahrerburg: „Belvoir“ bedeutet „schöne Aussicht“. Fasziniert von der Aussicht und Lage der Burg waren auch die anderen Bewohner des Heiligen Landes. Auf Arabisch heißt die Burg „Kawkab al-Hawâ“, was „Stern der Winde“ bedeutet und auf Hebräisch nennt man Belvoir „Kochav ha-Jarden“ – „Stern des Jordans“.
Kreuzfahrerburg Belvoir Geschichte
Mitte des 12. Jahrhunderts ließ der französische Adelige Velos, ein Vasall des Fürsten von Tiberias, auf einer Anhöhe im Jordantal eine Burg errichten. Noch ist die Burg aber nicht eine der mächtigsten Festungen im Lande. Dazu machte sie der Johanniterorden, an den die Kreuzfahrerburg Belvoir im Jahr 1168 verkauft wurde.
1187 trotzten Belvoir und seine Bewohner einer 18-monatigen Belagerung der Truppen Saladins. Schließlich schloss sich Saladin selbst mit Verstärkung der Belagerung an. Als es ihnen gelang, einen Teil der südlichen Außenmauern zum Einsturz zu bringen, begannen die Bewohner der Burg Belvoir mit Übergabeverhandlungen. Am 5. Januar 1189 übergab man die Kreuzfahrerburg Belvoir an die Muslime. Dafür war es den Kreuzrittern erlaubt, nach Tyrus abzuziehen.
Um zu verhindern, dass die Kreuzritter verlorene Burgen zurückeroberten, ließen die muslimischen Herrscher eroberte Burgen schleifen.
Deshalb verloren die Kreuzritter die Burg auch 1245 endgültig an die Muslime, nachdem Belvoir 1240 ursprünglich wieder in den Besitz der Ritter ging. Es fehlten den Kreuzfahrern ganz einfach die Mittel, die Burg wieder sicher zu machen.
An Israel fiel die Kreuzfahrerburg Belvoir während des israelischen Unabhängigkeitskriegs von 1947 bis 1949.
Kreuzfahrerburg Belvoir Burganlage
- Die Burg ist fast quadratisch und bestand aus mehreren Ringen.
- Durch mindestens eine große Zisterne wurde die Wasserversorgung gewährleistet.
- Ein fast 20 Meter breiter und etwa 10 Meter tiefer Burggraben schützte Belvoir bei Angriffen.
- Die Burg besteht hauptsächlich aus schwarzem Basaltgestein, im Innenhof, der Burgkapelle und den Räumen des Kommandeurs wurde auch weißer Marmor verwendet.
- Die Kreuzfahrerburg Belvoir verfügte über ein Badehaus.
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