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Hurva-Synagoge in Jerusalem – ein Zeichen von Kraft

Die Hurva-Synagoge in Jerusalem im Jüdischen Viertel ist ein Zeichen von jüdischem Durchhaltevermögen. Dreimal wurde mit dem Bau begonnen, jedes Mal am selben Ort. Zweimal wurde sie zerstört. 62 Jahre vergingen, bis die Hurva-Synagoge ein letztes Mal aufgebaut wurde. Ihre Geschichte.

Die Hurva-Synagoge hat offiziell einen ganz anderen Namen: Beit Jaakov, was „Haus Jakob“ bedeutet. Den Namen erhielt die Synagoge in Erinnerung an Jakob Rothschild. Jakob Rothschild war der Vater der zwei größten Unterstützer des zweiten Baus der Synagoge. Trotzdem wird das Gotteshaus immer noch hauptsächlich Hurva-Synagoge genannt.
 

Hurva-Synagoge Israel

1. Hurva-Synagoge im Jahr 1700

Unter der Führung von Rabbi Jehuda HaChassid begann im Jahr 1700 der Bau einer neuen Synagoge. Diese sollte der jüdischen Gemeinde in Jerusalem einen Ersatz bieten für die vom damaligen Herrscher geschlossene Ramban-Synagoge im Jüdischen Viertel. Für die Synagoge hatte sich die jüdische Gemeinde Geld von ihren arabischen Nachbarn geliehen. Nach dem Tod von Jehuda HaChassid hatte die Gemeinde jedoch Probleme damit, das Geld zurückzuzahlen. 1720 musste der Bau der Synagoge gestoppt werden, die jüdische Gemeinde wurde aus Jerusalem vertrieben. Ein Jahr später versammelten sich die Araber, denen noch Geld geschuldet wurde, vor der noch nicht fertiggestellten Synagoge und zündeten sie an. Nach dieser Tat erhielt die Synagoge den Namen Hurva, was mit Ruine zu übersetzten ist.

2. Hurva-Synagoge von 1854 bis 1948

Im Jahr 1856 konnte die zweite Bauunternehmung der Hurva-Synagoge vollendet werden. Den Weg dahin pflasterte Rabbi Menachem Mendel von Schklou, der Jahre bevor der zweite Bau der Synagoge überhaupt beginnen konnte, von Safed nach Jerusalem kam und die Schulden der aschkenasischen Gemeinde bezahlte. Damit gehörte das Grundstück wieder der jüdischen Gemeinde. Dem Aufbau der Hurva-Synagoge stand aber noch das Verbot zum Bau von Synagogen im Weg. Wieder musste die jüdische Gemeinde warten. Die Lage besserte sich, als Muhammad Ali aus Ägypten 1832 die Herrschaft in Jerusalem übernahm. Er erlaubt das Reparieren von bereits vorhandenen Synagogen und vier Jahre später gelang es Salomon Meyer Freiherr von Rothschild, denn Herrscher Jerusalems von der Aufhebung des Bauverbots zu überzeugen. Die Finanzierung der Synagoge lieferten berühmte Personen wie König Friedrich Wilhelm IV von Preußen und Jakob Rothschild, nach dem die Synagoge später offiziell benannt wurde, die Baupläne lieferte Assad Effendi. Die Hurva-Synagoge ist die erste Synagoge mit Kuppeln. 1948 wurde die Synagoge im israelischen Unabhängigkeitskrieg durch die Jordanische Arabische Legion zerstört, der gesamte Komplex gesprengt. Nach seinem Kriegserfolg höhnte der jordanische Kommandeur Major Abdullah at-Tall: „[…] Kein einziges Gebäude verleibt intakt. Das macht eine Rückkehr der Juden unmöglich“. Damit sollte er unrecht haben. Die Juden kehrten zurück ins Jüdische Viertel und mit ihnen auch erneut die Hurva-Synagoge.

3. Hurva-Synagoge von 2010 bis heute

Nachdem Jerusalem unter israelische Herrschaft kam, wurde wieder über einen Neuaufbau der Hurva-Synagoge gesprochen. Da aber Archäologen und Architekten über das Aussehen der neuen Synagoge stritten, verschob sich der Neubau der Synagoge um einige Jahre. Trotzdem errichtete man 1977 den 16 Meter hohen Bogen der Hurva-Synagoge wieder. Dieser war früher das besondere Merkmal der Synagoge. Außerdem diente die Ruine der alten Synagoge als Mahnmal. Am Ende nutzte man den Bauplan von Assad Effendi. Der Jerusalemer Architekt Nahum Meltzer war für den Neuaufbau der Synagoge verantwortlich. Nach nur vier Jahren, am 15. März 2010, war der Bau der Hurva-Synagoge beendet. Die Synagoge steht noch heute und ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten im Jüdischen Viertel in Jerusalem.


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