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Bet Shean – als die Erde sich schüttelte

Prächtige Ruinen belegen die einstige Bedeutung von Bet Shean. Sie zeugen von einer der größten Naturkatastrophen des 8. Jahrhunderts.

Der Name des Ortes taucht nur an wenigen Stellen in der Bibel auf und so bleibt ein grausames Ereignis die einzige wirklich prägende Erinnerung in der biblischen Geschichte an Bet Shean: Die Israeliten hatten den Kampf gegen die Philister verloren. Sauls Kämpfer und drei seiner Söhne lagen erschlagen auf dem Gebirge Bilboa. Die Philister besetzten die Städte in der Region. Die Situation schien ausweglos. Da stürzte sich König Saul in sein eigenes Schwert, wissend, dass er von seinen Feinden keine Gnade erwarten konnte.
 

Bet Shean in der Bibel

Als die Philister den toten König und seine Söhne fanden, trugen sie die Waffen des Königs in den Tempel der Astarte, der westsemitischen Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Krieges. Die Leichname der Königsfamilie hängten die Philister an die Stadtmauer von Bet Shean.
 

Bet Shean in der hellenistischen Zeit

Später wurde die Stadt bei einem Kriegszug des assyrischen Königs Tiglat-Pileser III gegen Israel zerstört. Danach gründeten hellenische Siedler den Ort neu, als Polis, einem Stadtstaat, den sie „Kysa-Scythopolis“ nannten. Die Siedler errichteten mit Säulen geschmückte Straßen, Tempel, Theater, Märkte und Badehäuser. In Bet Shean entdeckten Archäologen eine Statue von Dionysos, dem griechischen Gott der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Weins, der Ekstase – und des Wahnsinns.

Bet Shean zur Zeit der Römer

Wieder wechselte Bet Shean den Herrscher, als die Römer die Stadt eroberten. Sie fügten der Stadt ihre eigenen prunkvollen Gebäude hinzu. So entstanden faszinierende architektonische Kunstwerke.

Etwa im fünften Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung, während des byzantinischen Reichs, war Bet Shean auf dem Höhepunkt seiner Schönheit und Bekanntheit angelangt. Die stolze Stadt wurde von Rom zur Hauptstadt von „Palaestina Secunda“ ernannt, dem zweiten Distrikt des Landes Israel. Zu dieser Zeit zählte man 40.000 bis 50.000 Einwohner und die Stadt wurde nicht nur für ihre Pracht bewundert, sondern auch für die Herstellung hochwertigen Leinentuchs. Der Export brachte Reichtum für die Bewohner.

Die Hochphase endete mit der arabischen Eroberung im Jahr 636. Die Stadt verlor ihre Vormachtstellung an Tiberias.

Im Jahr 749 endete die Geschichte der Stadt in einer Katastrophe: Bet Shean wurde von einem schweren Erdbeben fast vollständig zerstört. Die Dimension des Unglücks und die außerordentlich hohe Todesrate führten dazu, dass damals keine Bemühungen mehr unternommen wurden, die Stadt an dieser Stelle wieder aufzubauen. Man ließ die Trümmer praktisch unberührt – sehr zur Freude der Archäologen und Touristen Jahrhunderte später.

Stattdessen siedelten die Menschen nun rund um das zerstörte Bet Shean herum. Später errichteten die Kreuzritter hier eine Festung. Das nahegelegene moderne Bet Shean erreichte aber nie die Bedeutung der antiken Stadt. Und auch nicht deren Größe: Das neue Bet Shean zählt rund 18.000 Einwohner.

Das antike Bet Shean gilt heute als die größte ehemalige Römerstadt in Israel. Auf dem großen Ausgrabungsareal können die gut erhaltenen Ruinen aus Bet Sheans Blütezeit betrachtet werden.


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