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Alter Hafen in Tel Aviv: Für Nachtschwärmer, Frühsportler und Träumer

In Tel Aviv lockt ein alter Hafen die Nachtschwärmer, Frühsportler, Genießer und Träumer an: Der Old Tel Aviv Port und seine Geschichte.

Die Geschichte des Hafens in Tel Aviv entstand aus einer Notlage heraus: Im April 1936 rief der Mufti von Jerusalem die arabische Bevölkerung des Heiligen Landes zum Generalstreik und gewalttätigen Aufstand auf. Dabei wurde auch der Hafen der alt-arabischen Stadt Jaffa vollständig lahmgelegt. Für die junge Wirtschaft des Landes war damit eine wichtige Lebensader gekappt. Lieferungen blieben aus, auch der lebensnotwendige Export der Zitrusfrüchte geriet ins Stocken. 
 

Alter Hafen in Tel Aviv – Geschichte

Was dann folgte, war ein bautechnisches und organisatorisches Husarenstück: Trotz des Boykotts und der mangelnden Unterstützung durch die britische Mandatsbehörde gelang es den Bewohnern der jungen jüdischen Stadt Tel Aviv gemeinsam mit einigen anderen jüdischen Institutionen, genug Gelder und Baumaterial aufzutreiben, um einen eigenen Hafen zu errichten. Südlich der Mündung des Flusses Yarkon sollte er entstehen.

Am 19. Mai 1936 kam die erste Lieferung Zement zum Bau des neuen Hafens in Tel Aviv an. Der erste abgeladene Zementbeutel wurde begeistert bejubelt und ist noch heute am Pier zu bewundern. Nach zweijähriger Bauzeit machte der Hafen in Tel Aviv dann ab 1938 dem benachbarten, 4.000 Jahre alten Hafen von Jaffa Konkurrenz.

Während der nächsten zwei Jahrzehnte leistete der Hafen in Tel Aviv treue Dienst. Allerdings zeigte sich bald, dass er den Herausforderungen des zunehmenden Warenhandels nicht gewachsen war.
 

Alter Hafen in Tel Aviv – vergessen und verfallen

1965 wurde in Aschdod ein neuer Hafen fertiggestellt. Damit hatte der Hafen in Tel Aviv ausgedient. In den frühen 70er Jahren entstand außerdem an anderer Stelle in Tel Aviv ein moderner Hafen speziell für Segelboote und Yachten – der Yachthafen Tel Aviv, der heute Liegeplätze für 320 Boote bietet.

Mehr als drei Jahrzehnte lang lag der alte Hafen in Tel Aviv brach und verkam. Die Metallkonstruktionen fingen an zu rosten. Die Anlage wurde hässlich und unnutzbar. Der alte Hafen diente nun lediglich noch als billiger Lagerplatz. Bis der alte Hafen zu Beginn der 2000er Jahre von Städteplanern und Architekten wiederentdeckt wurde.

ALTER HAFEN IN TEL AVIV – MODERNES FREIZEIT-AREAL

Man erkannte das Potenzial und die einzigartige Lage des öden Areals. Zahlreiche Bauvorhaben standen plötzlich zur Debatte – und eine Vision: Der alte Hafen in Tel Aviv sollte zu einem lebendigen öffentlichen Raum werden und außerdem die Stadt mit dem Meer verbinden.

2003 begann ein offener Wettbewerb zur planerischen Umsetzung dieser Vision, bei dem sich schließlich ein Entwurf der Architektin Galila Yavin durchsetzte, der die Qualitäten eines lockeren Strandumfeld mit der Struktur der Stadt verknüpfte. Ein „urbanes Wohnzimmer“ nennt das Tel Aviver Architektenbüro selbst das Ergebnis.

Zu den besonderen gestalterischen Elementen gehört eine große, wellenförmige Plattform, die zum Verweilen, Flanieren und Sonnenbaden einlädt. Die weitläufige Holzfläche ist den Sanddünen nachempfunden und verbindet alle Teile des alten Hafens miteinander. Die bauliche Umsetzung der 14.000 Quadratmeter großen dünenförmigen Holzterrasse erwies sich als echte Herausforderung, denn für die gebogenen Holzelemente konnten keine vorgefertigten Produkte verwendet werden. Verbaut wurden außerdem abstrakte Betonobjekte als Sitzgelegenheiten, von den Einheimischen liebevoll „Boolboos“ genannt. So entstand ein großes Freizeit-Areal mit Restaurants, Märken, Bars und Nachtklubs. Dazwischen zeigen Kleinkünstler ihre Werke. 

ALTER HAFEN IN TEL AVIV HAFEN – BELIEBTER TREFFUNKT

Frühmorgens drehen bereits die ersten Jogger ihre Runden, während die letzten Nachtschwärmer nach Hause schwanken. Mittags verbringen Arbeitskollegen hier ihre Mittagspause gemeinsam, genießen auf einer der vielen Bänke einen frisch gepressten Saft und den Ausblick aufs Meer. Nachmittags sieht man Eltern oder Großeltern mit Kindern und Enkeln über die Holzblanken schlendern. Am Abend treffen sich Freunde, um den Tag ausklingen zu lassen, Yoga zu praktizieren, zu essen, zu feiern oder einfach nur den Sonnenuntergang zu bewundern. Mit etwas Glück kann man hier sogar eine jüdische Hochzeit „Open Air“ erleben.

Auch nachts lohnt sich ein Besuch im alten Hafen von Tel Aviv. Nach Sonnenuntergang sorgt eine sanfte Beleuchtung für eine romantische Atmosphäre. Man hört die Wellen rauschen, riecht die frische Seeluft und kann auf dem Nachhauseweg vielleicht noch einen Plausch mit einem Nachtangler halten. Möchten Sie Tel Aviv selbst kennenlernen? Kontaktieren Sie uns, wir erstellen Ihnen gerne kostenlos ein individuelles Reiseangebot oder besuchen Sie den alten Hafen und andere schöne Orte in Tel Aviv einfach im Rahmen unserer achttägigen Israel-Entdeckungsreise.

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