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Die Torarolle – das heiligste Buch im Judentum

Die Tora ist das heiligste Buch im Judentum. Es ist eine Ehre, aus einer Torarolle lesen zu dürfen oder sie zu schreiben. Es gibt strenge Regeln und Voraussetzungen, um eine koschere, eine „reine“, Tora zu haben.

Die Tora besteht aus den fünf Büchern Moses, also aus der Schöpfungsgeschichte, der Geschichte des Volks Israel und Geboten und Gesetzen. Die Torarolle wird auf zwei Holzstäbe gewickelt, die Ez Hachajim, „Baum des Lebens“, genannt werden. Sie darf nicht mit bloßen Händen berührt werden, weshalb als Lesehilfe ein silberner Stab genutzt wird. Der Stab, Jad genannt, endet in einer Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. Wenn die Torarolle nicht gelesen wird, wird sie von einem bestickten Mantel umhüllt im Toraschrein der Synagoge aufbewahrt. Die Tora wird über das ganze Jahr hinweg gelesen.
 

Das Schreiben der Torarolle

Die Torarolle wird von Hand beschrieben. Diese Ehre gebührt dem Sofer, unter dessen Aufgabenbereich unter anderem auch das Schreiben von Schriftrollen für Tefilin und die Mesusa fällt.

  • Der Sofer

Bevor der Sofer eine Torarolle schreiben darf, muss er alle Gesetze, in denen es um das Anfertigen einer Torarolle geht, genaustens studiert haben. Ein Sofer muss ein frommer Mensch sein und sich der Heiligkeit der Torarolle verpflichten. Es ist dem Sofer nicht erlaubt, sich beim Schreiben auf sein Gedächtnis zu verlassen. Stattdessen muss der Schreiber jeden einzelnen Buchstaben von einer koscheren oder beglaubigten Kopie einer koscheren Torarolle abschreiben. Bevor er seine Arbeit beginnt, begibt sich der Sofer zur Mikwe (rituelles Bad) und spricht beim Beginn seiner Arbeit und jedes Mal, bevor er den Namen Gottes schreibt, einen Segensspruch. Verschreibt sich der Sofer oder ist ein Buchstabe auch nur verschmiert, muss er von vorne beginnen. Für eine Torarolle braucht der Schreiber meist ein Jahr.

  • Die Buchstaben

Die Buchstaben müssen gleichmäßig und gerade geschrieben sein. Jede Tora besteht aus 304.805 Buchstaben. Eine Torarolle darf nicht dekoriert werden, denn man soll sich ganz auf den Inhalt konzentrieren. Gedruckte Torarollen gelten nicht als koscher.

  • Das Pergament

Eine Torarolle besteht aus mehreren Pergamentblättern, die mit Sehnen aneinandergenäht werden. Das Pergament muss von einem koscheren Tier sein, nicht erlaubt ist Fischhaut, da sie einen unangenehmen Geruch verströmt. Das Pergament muss mit der Absicht hergestellt werden, als Torarolle verwendet zu werden. Deshalb muss ein Jude das Pergament herstellen oder zumindest bei der Herstellung helfen.

  • Die Tinte

Die Tinte muss schwarz sein, andere Farben gelten nicht als koscher. Außerdem muss die Tinte unlöschbar sein. Heute wird üblicherweise eine Tinte aus Gallsaft und Gummi gemischt mit Farbtönen genutzt.

  • Die Feder

Für das Schreiben muss eine Feder oder ein Schilfrohr benutzt werden. Eisenstifte könnten das Pergament beschädigen und außerdem wird Eisen oft zur Herstellung von Waffen verwendet, mit denen Dinge zerstört und getötet werden, was der Tora widerspricht.

Sijum ktiwat sefer tora – Beendigung des Schreibens der Tora

Wenn nur noch die letzten 12 Buchstaben des 5. Buch Mose fehlen, wird die Torarolle in die Synagoge gebracht, um sie feierlich im Kreis der Gemeinde zu vollenden. In Ausnahmefällen dürfen Rabbiner, die Tora-Spender und bedeutende Persönlichkeiten aktiv an der Vollendung der Torarolle teilnehmen.


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