Das moderne Hebräisch – wie man eine Sprache wiederbelebt
Heute sprechen etwa neun Millionen Menschen Hebräisch – in Israel und im Ausland. Noch vor nicht allzu langer Zeit war das für viele Menschen unvorstellbar. Ein Traum vielleicht, aber auch nur das. Die Geschichte der hebräischen Sprache und nützliche hebräische Wörter für Reisende.
Vor etwa 2.300 Jahren begann Hebräisch als gesprochene, alltägliche Sprache zu verschwinden. Die Juden in der Diaspora nahmen die Sprachen ihrer „Gastländer“ an und Hebräisch wurde nur noch für religiöse Riten, Gebete und ähnliches genutzt.
Hebräisch in der Diaspora
Ganz verloren ging die hebräische Sprache aber auch in der Diaspora nicht. Juden in den verschiedenen Ländern entwickelten ihre eigenen Sprachen, basierend auf oder gemischt mit Hebräisch. Wie etwa Jiddisch in Europa, Ladino in Spanien und viele verschiedene Arten jüdisches Arabisch im Nahen Osten.
Hebräisch im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert hatten viele jüdische Gelehrte einen Traum: Die Wiederbelebung der hebräischen Sprache. Sie hatten verschiedene Ansätze, um diese Wiederbelebung zu verwirklichen: Das Schreiben von Werken in hebräischer Sprache oder das Sprechen der Sprache.
Werke wurden in Hebräisch geschrieben, Bücher ins Hebräische übersetzt und hebräische Zeitungen gegründet. Bald schon gab es hebräische Zeitungen im Reich der Habsburger und dem deutschen und russischen Kaiserreich.
Hebräisch im Heiligen Land
Die Bemühungen, die hebräische Sprache durch Sprechen wiederzubeleben, fanden im Heiligen Land statt. Allen voran der Sprachwissenschaftler Elizier Ben-Yehuda, der 1881 auswanderte. Unter anderem erzog er seine Kinder nur auf Hebräisch, unterhielt sich bei seiner Arbeit als Lehrer mit seinen Schülern auf Hebräisch, gründete eine rein hebräische Schule, zwei hebräische Zeitungen und schrieb das erste Hebräisch-Wörterbuch. Dafür musste er viele Wörter neu „erfinden“, wie etwa hebräische Bezeichnungen für Elektrizität, Lokomotive, System, Langeweile und viele, viele mehr. Hierbei ließ er sich unter anderem vom Arabischen, Deutschen, Russischen und Englischen inspirieren.
Nach anfänglicher Skepsis und Widerstand durch orthodoxe Gemeinden, die es ablehnten, die „heilige Sprache“, im Alltag zu sprechen, begann die Begeisterung für das moderne Hebräisch sich zu verbreiten. Hebräische Schulen und Kindergärten wurden gegründet und in den 1930er Jahren wurden bereits tausende Kinder auf Hebräisch erzogen.
Im Jahr 1948 wurde die hebräische Sprache zur Amtssprache erklärt.
Hebräisch für Touristen – 7 nützliche Wörter
- Hallo = Schalom
- Guten Morgen = Boker Tow
- Gute Nacht = Laila Tow
- Auf Wiedersehen = Lehitraot
- Ja / Nein = Ken / Lo
- Danke = Toda
- Ich spreche kein Hebräisch (m/w) = Ani lo medaber iwrit / ani lo medaberet iwrit
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