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Chassidismus – die Begeisterung zählt

Im Judentum gibt es viele verschiedene Strömungen. Zum Beispiel den Chassidismus. Worum es im Chassidismus geht und warum Safed dabei ein so interessantes Reiseziel ist, erfahren Sie hier.

Gleich vorweg: „Den“ Chassidismus gibt es eigentlich nicht. Denn auch im Chassidismus gibt es verschiedene Strömungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte gebildet haben. Die verschiedenen Gruppen setzen unterschiedliche Schwerpunkte und legen ihre Lehrtexte unterschiedlich aus. Manche sind weltoffener, andere nicht. Die chassidischen Juden leben üblicherweise allerdings in geschlossenen Gemeinschaften zusammen.
 

Was ist Chassidismus?

Der Chassidismus entstand in Osteuropa im 18. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Juden wieder großer Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt waren. Viele gebildete Juden suchten und fanden Trost in der Thora, doch die ärmeren Juden, von denen viele nicht einmal lesen konnte, blieben allein. Ihnen war es oft finanziell auch gar nicht möglich, die Riten und religiösen Vorschriften korrekt einzuhalten. 
 

Chassidismus Bewegung

Die erste Bewegung des Chassidismus entstand durch Rabbi Israel ben Eliezer (1700-1760). 

Israel ben Elizier war ein armer Waisenjunge aus der Ukraine, der in seiner Jugend von einem jüdischen Dorf zum anderen reiste und armen Menschen half. Er hörte sich ihre Sorgen und Nöte an und begriff, dass diese Menschen einen eigenen Zugang zum Judentum und zur Thora finden mussten. Er zog sich zurück, um sein Studium auf die Mystik des Judentums zu konzentrieren – die Kabbala.

Mit neuen Erkenntnissen nahm er seine Wanderung wieder auf, um der jüdischen Landbevölkerung seine Art des Glaubens näher zu bringen. Statt sich wie bisher auf die korrekte Ausführung der Riten und Gebete und des Studiums der Thora zu konzentrieren, vermittelte ben Elizier, dass vor allem die Begeisterung und die Freude bei der Ausführung wichtig waren. Ihm schloss sich eine stetig wachsende Gemeinde an. 

Egal, welcher Strömung die strenggläubigen Juden angehören, man erkennt sie an den langen, schwarzen Mänteln und Hüten. Jede Strömung des Chassidismus und des orthodoxen Judentums hat allerdings kleine Eigenheiten an der Kleidung, so dass Insider auch hier Unterschiede zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen erkennen können. Solche feinen Unterschiede finden sich beispielsweise an der Art, wie der Hut getragen wird oder wie breit die Hutkrempe ist.

Die Frauen tragen üblicherweise bedeckende Kleidung. Das heißt: Der Rock ist nicht zu eng und reicht über die Knie, das Oberteil darf keinen Ausschnitt haben und die Ellbogen müssen bedeckt sein. Verheiratete Frauen sollen ihre Haare bedecken. Das gehen die orthodoxen Frauen verschieden an. Die chassidischen Jüdinnen rasieren sich traditionell die Haare nach der Hochzeit ab und tragen fortan Perücken, die sogenannten Scheitl. 

Chassidismus und Kabbala

Der Chassidismus ist eng verbunden mit der Kabbala, der jüdischen mystischen Glaubenslehre. Verschiedene Auswanderungswellen, ausgelöst durch Pogrome und Verfolgung in osteuropäischen Ländern, führten viele Anhänger dieser Glaubenslehre ins biblische Heimatland. Vor allem Safed wurde zum Anziehungspunkt für Chassidisten und Anhänger der Kabbala. Bis heute gilt Safed als Zentrum der Kabbala in Israel. 

Die Stadt der Mystik ist aber auch die Heimat zahlreicher Künstler, in deren Werken sich Kunst und Kabbala verbinden. Das gemütliche Künstlerviertel und die alten Synagogen laden zur Besichtigung ein. Safed trägt außerdem den Beinamen „Blaue Stadt“, weil viele Häuser, Türen, Mauern und Fensterrahmen blau gestrichen sind. Ein Bummel durch diesen einzigartigen Ort lohnt sich auf jeden Fall! 


Unser Tipp: Besichtigen Sie Safed, die Stadt der Kabbala. Besuchen Sie die alten Synagogen und das reizvolle Künstlerviertel mit unserer neuntägigen „Höhepunkte Israels“- Reise

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