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Chanukka: Licht-Wunder in Jerusalem

Das Lichterfest Chanukka ist ein Höhepunkt im Judentum. Acht Tage wird gefeiert – und Jerusalem zum Lichtermeer. Von Israelspezialist Diesenhaus Ram.

Niemals durfte das Feuer des siebenarmigen Leuchters verlöschen. Doch sie syrisch-hellenischen Besatzer hatten nicht nur die Lichter der Menora im heiligen Tempel entweiht und die Ausübung der jüdischen Religion im ganzen Land verboten. Im Jahr 170 vor unserer Zeitrechnung richtete Antiochus IV Epiphanes auch ein Blutbad unter der jüdischen Bevölkerung an und ließ den Tempel plündern. Der grausame König von Syrien, dessen Name „der erschienene Gott“ bedeutete, hielt sich für unbesiegbar.

Doch der Angriff auf Jerusalem weckte den Widerstand gegen die Besatzer. Der Priester Mathitjahu und seine fünf Söhne formierten den jüdischen Aufstand. Mathitjahus Sohn Jehuda Makkabi (Judas Makkabäus) führte die Aufständischen in den Kampf. Obwohl die als „Makkabäer“ bezeichneten Widerstandskämpfer schlecht ausgerüstet und zahlenmäßig weit unterlegen waren, gelang es ihnen in mehreren Schlachten, die Truppen des Antiochus zu schlagen. Im Jahr 164 v.d.Z. konnten die Makkabäer schließlich den Tempel zurückerobern.
 

Chanukka – was wird gefeiert?

Zur Wiedereinweihung des zweiten Tempels entzündete man auch die Lichter der Menora wieder. Doch die vertriebenen Besatzer hatten das dafür notwendige rituelle Öl verunreinigt. Nur ein einziger kleiner versiegelter Krug mit heiligem Öl konnte gefunden werden. Obwohl das Öl eigentlich nur für einen Tag reichte, brannten die Leuchter acht Tage lang, bis neues Öl nach Jerusalem gebracht werden konnte. In Erinnerung an dieses Wunder feiert seither die jüdische Gemeinschaft in aller Welt das Lichterfest Chanukka.
 

Wann wird Chanukka gefeiert?

Das achttägige Chanukka-Fest beginnt jedes Jahr am 25. Kislew hebräischer Zeitrechnung – im Jahr 2021 vom 28. November bis zum 6. Dezember, 2022 vom 18. bis 26. Dezember.
 

Wie wird Chanukka gefeiert?

Chanukka ist traditionell ein Familienfest. Im Mittelpunkt der Chanukka-Feier steht der Chanukka-Leuchter. Jeden Tag wird mit einer Anzündkerze eine weitere Kerze angezündet, bis am achten Tag alle acht Kerzen brennen. Die Kerzen sollen ausbrennen, so dass bis zum Ende von Chanukka insgesamt 44 Kerzen verbraucht werden. In manchen orthodoxen Familien ist es üblich, keine Kerzen, sondern Olivenöl anzuzünden.

In Erinnerung an das Ölwunder gibt es bevorzugt ölige Speisen – frittierte Kartoffelpuffer (Latkes) und Berliner (Sufganijot). In osteuropäisch-jüdischer Tradition gehört auch ein Kinderspielzeug zu Chanukka: Der Dreidel – ein Kreisel mit vier Flächen. Jede Seite ist mit einem hebräischen Buchstaben beschriftet (Nun, Gimel, He, Schin). Es sind die Anfangsbuchstaben des hebräischen Satzes: „Ein großes Wunder geschah dort“.

An Chanukka ist es außerdem üblich, Kindern Chanukka-Geld zu schenken und sie (und sich selbst) zu Spenden zu motivieren.

Chanukka – warum neun Kerzen?

Sieben, acht oder gar neun? Wie viele Arme hat denn nun der jüdische Leuchter? Über diese Frage herrscht vor allem in christlichen Kreisen oft Verwirrung. Die Antwort ist ganz einfach. Der Leuchter im Tempel, die heilige Menora, muss sieben Arme aufweisen. Der Chanukka-Leuchter, der nicht mit der heiligen Menora zu vergleichen ist, besitzt hingegen einen Kerzenhalter für jeden Tag, an dem die Menora brannte, bis der Öl-Nachschub im Tempel ankam. Zu diesen acht Armen gesellt sich aber üblicherweise noch ein weiterer Arm. Dieser neunte Kerzenhalter dient als Halter für die Anzündkerze.

Ein Abendspaziergang in Jerusalem während der Chanukka-Tage ist besonders schön. Hinter den Fenstern, in Mauernischen und Hauseingängen – überall flackern Kerzen und Öllichter in der Nacht.
 

Chanukka-Grüße auf Hebräisch

An den Festtagen grüßt man sich in Israel und jüdischen Gemeinden weltweit mit einem besonderen Chanukka-Gruß: Chanukka Sameach – wir wünschen ein fröhliches Chanukka-Fest!


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